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Management von COVID-19-Ausbrüchen im Gesundheitswesen

Stand: 28.11.2023

Änderung gegenüber der Version vom 3.4.2023: Anpassungen entsprechend der aktuellen KRINKO-Empfehlungen „Integration von SARS-CoV-2 als Erreger von Infektionen in der endemischen Situation in die Empfehlungen der KRINKO Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten“ und der Überarbeitung der „Empfehlungen zum Umgang mit COVID-19 in der Pflege/Betreuung (außerhalb des Krankenhauses)“.

Hintergrund

Nosokomiale Infektionen und Infektionen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen stellen eine außerordentliche Herausforderung dar. Insbesondere Risikogruppen wie Patientinnen und Patienten mit einem höheren Alter und Grunderkrankungen müssen besonders vor Infektionen geschützt werden.

Wann gelten diese Empfehlungen?

Wird in einem Bereich, der nicht für COVID-19-Patientinnen und -Patienten vorgesehen ist, SARS-CoV-2 bei Patientinnen und Patienten oder Personal nachgewiesen, muss umgehend gehandelt werden. Zur Anwendung der folgenden Empfehlung zum Vorgehen bei Ausbrüchen genügt ein Nachweis, bei dem eine Infektion oder Transmission in der Einrichtung nicht ausgeschlossen werden kann. Diese Empfehlungen gelten besonders für Bereiche der Kranken­versorgung.

Vorgehen

Fälle, Kontakte und Verdachtsfälle sowie Nicht-Fälle sollten in räumlich und personell voneinander getrennten Bereichen (bei wenigen Fällen in zugewiesenen Zimmern) versorgt werden: COVID-19-Bereich und NICHT-COVID-19-Bereich. In größeren oder schwer kontrollierbaren Ausbrüchen sollte weiterhin ein Verdachtsfall-Bereich etabliert werden. Um das Ziel der räumlichen Trennung zeitnah realisieren zu können, sollten in allen Gesundheits- und Pflege­einrichtungen entsprechende Pläne und Voraussetzungen geschaffen worden sein.

Im Folgenden ist ein Vorgehen nach SARS-CoV-2-Nachweis in verschiedenen Schritten dargestellt. Diese laufen in der Praxis nicht nacheinander, sondern z.T. gleichzeitig ab. Wichtig ist eine enge Abstimmung mit dem lokalen Gesundheits­amt.

Mund-Nasen-Schutz

Das Personal sollte bei Ausbrüchen grundsätzlich bei allen Kontakten zu Patientinnen und Patienten einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) oder FFP2-Masken tragen. Auch die Patientinnen und Patienten sollten sofern möglich einen MNS tragen.

Etablierung eines Ausbruchsteams

Zum weiteren strukturierten Vorgehen im Ausbruch sollte verantwortliches Personal vor Ort bestimmt werden. Es sollten Personen mit Hygienekompetenz und bei Beteiligung von Personal die Betriebsmedizin im Ausbruchsteam integriert werden, sowie die Leitung der Einrichtung.

Ermittlung von Kontakten

Für die Kontaktsuche unter Patientinnen und Patienten und Personal sollten die Kontakte anamnestisch bzw. über Patientenbelegungs- und Personalpläne ermittelt werden.

Umgang mit Kontakten

Zum generellen Umgang mit Kontakt-Patientinnen und -Patienten siehe KRINKO-Empfehlung „Integration von SARS-CoV-2 als Erreger von Infektionen in der endemischen Situation in die Empfehlungen der KRINKO Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten“. Kontakt-Patientinnen und -Patienten müssen in den Verdachtsfall-Bereich verlegt und Personalpläne entsprechend angepasst werden. Sollten bereits Kontaktpersonen in andere Einrichtungen verlegt worden sein, müssen diese umgehend informiert werden. Für Management von Kontaktpersonen unter Personal in Alten- und Pflegeeinrichtungen siehe „Empfehlungen zum Umgang mit COVID-19 in der Pflege/Betreuung (außerhalb des Krankenhauses)“.

Fallsuche

Es müssen alle SARS-CoV-2 positiven Personen in der Einrichtung identifiziert werden.

a. Falldefinition: Die Falldefinition ist zu finden unter www.rki.de/covid-19-falldefinition.

b. Identifizierung aller Fälle: Solange Neuinfektionen identifiziert werden, sollten alle Personen auf der Station unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus systematisch und regelmäßig auf das Vorliegen einer Infektion mit SARS-CoV-2 getestet werden (möglichst mittels PCR und parallel mit Antigen-Schnelltest, mindestens 1x pro Woche (in Abstimmung mit dem versorgenden Labor)). Dies schließt neben Patientinnen und Patienten und Pflegepersonal auch andere Personalgruppen ein (Reinigungspersonal, etc.). Sofern Fälle unter Patientinnen und Patienten oder Personal mit Kontakt zu anderen Stationen gefunden werden, muss die Fallsuche großzügig auf weitere Bereiche ausgedehnt werden.

Ordnen der Daten nach Zeit, Ort, Person

Zur Dokumentation von Fällen unter Personal und Patientinnen und Patienten sollte eine strukturierte Liste angelegt werden. Diese Linelist muss mit räumlichen, zeitlichen sowie personenbezogenen Informationen geführt werden.

a. Nachvollziehbarkeit der Infektionskette: Übertragungen sollten aufgrund der vorhandenen Informationen in der Linelist nachvollzogen werden können, z.B. gemeinsame Expositionen oder Kontakte zwischen Fällen.

b. Unterbrechung der Infektionskette: Der Fokus sollte nicht auf der Suche nach dem ersten Fall (Primärfall in der Einrichtung) liegen, sondern auf einer Unterbrechung der Übertragungskette und somit auf der Verhinderung neuer Fälle.

c. Feststellung nosokomialer Exposition: Es sollte für jeden Fall dokumentiert werden, ob ein Kontakt zu einer SARS-CoV-2 positiven Person in der Gesundheitseinrichtung vor dem ersten positiven Befund vorlag, einschließlich Angaben zu Zeit, Ort und Person.

Kommunikation

Alle Ergebnisse und Entwicklungen des Ausbruchsgeschehens sollten kontinuierlich dem Personal sowie den verantwortlichen Gesundheitsämtern mitgeteilt werden. Bei Entlassungen und Verlegungen von Patientinnen und Patienten müssen die aufnehmenden Einrichtungen sowie Hausärzte über aufgetretene Infektionen in der Einrichtung informiert werden. Zuweisende Einrichtungen müssen informiert werden, wenn SARS-CoV-2 bei dem/der aufgenommenen Patienten/Patientin nachgewiesen wurde.

Etablierung von weiteren Kontrollmaßnahmen

Weitere Maßnahmen zur Unterbrechung der Infektionsketten sollten entsprechend der identifizierten Expositionen festgelegt und eingeleitet werden.

Surveillance zur Evaluation der Maßnahmen

Die Effektivität aller Maßnahmen sollte laufend überprüft werden, hierzu sind auch fortlaufende SARS-CoV-2-Testungen bei Personal und Patientinnen und Patienten (möglichst mittels PCR) im NICHT-COVID-19-Bereich notwendig. Gleichzeitig sollte eine tägliche Symptomkontrolle aller negativen Personen erfolgen.

Ausbruchsende

Die Maßnahmen sollten für die gesamte Dauer des Geschehens bis mindestens 10 Tage nach Feststellung des letzten COVID-19-Falles durchgeführt werden.

Stand: 28.11.2023

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